Seit mittlerweile mehr als elf Jahren ist das Fanprojekt Plauen Vogtland e.V. als anerkannter und freier Träger der Jugendhilfe in dem vielseitigen und komplexen Aufgabenbereich der Fansozialarbeit tätig. Hierbei wird Fußballfankultur als eine Subkultur verstanden, die mit ihren Ritualen, Symbolen und Codes für viele Jugendliche und junge Erwachsene einen identitätsstiftenden Lebens- und Freiraum für deren Bedürfnisse darstellt. Daraus leitet sich unsere Prämisse ab, Fankultur mit Respekt und Unterstützung zu begegnen und hierfür einen geschützten Raum für Kreativität und Engagement zu bieten.
Die objektive und regelmäßige Bewertung bzw. Überprüfung dieser Arbeit wird durch die AG Qualitätssicherung, in Zusammenarbeit mit dem Saarbrückener Centrum für Evaluation (CEval), im Rahmen eines dreijährigen Turnus gewährleistet. Dieses Gremium setzt sich aus Vertretern der obersten Landesjugend- und Familienbehörden, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, des Deutschen Fußball-Bundes und der Deutschen Fußball Liga, der Deutschen Sportjugend, der Koordinationsstelle Fanprojekte sowie der Leibniz Universität Hannover, unter der wissenschaftlichen Leitung durch Herrn Prof. Dr. Gunter A. Pilz, zusammen.
Im Nachgang des ausführlichen Evaluierungsprozesses durch CEval bestätigte man uns eine professionelle und flexible Arbeitsweise, eine ausgeprägte Kompromissbereitschaft sowie praxistaugliche Konfliktlösungsmechanismen bei der Vermittlungstätigkeit zwischen der Fanszene, Vereinen und Institutionen. Klare Grenzen werden hingegen bei Themen wie Rassismus, Homophobie, Sexismus und Gewalt gezogen, wobei sich der Fanprojekt Plauen Vogtland e.V. konsequent gegen jegliche Arten von Extremismus positioniert und somit antidemokratischen Einstellungen entgegenwirkt.
Besonders positiv hob die AG Qualitätssicherung den großen Erfolg des Projektes zur Integration von Flüchtlingen in vogtländische Sportvereine hervor, wobei mehr als 20 teilweise unbegleitete minderjährige Flüchtlinge langfristig, nachhaltig und abgestimmt auf ihre sportlichen Fähigkeiten und Interessen in verschiedenen Vereinen aufgenommen wurden.
Diese, für die Siegelvergabe relevanten, Fakten und Erkenntnisse, wie beispielsweise die fachlichen Kompetenzen des Teams, strukturelle Kriterien sowie die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Netzwerkpartnern und die Belastbarkeit des Vertrauensverhältnisses zur Fanszene trugen in ihrer Gesamtheit zum Erhalt des Qualitätssiegels „Fanprojekt nach dem Nationalen Konzept Sport und Sicherheit“ bei, dessen Gültigkeit bis zum 31.12.2022 besteht.
Projektleiter Erik Exner sieht in der erneuten Vergabe des Siegels Auszeichnung und Ansporn zugleich: „Wir freuen uns sehr, erneut das Qualitätssiegel erhalten zu haben und sehen dies gleichzeitig als Verpflichtung, die Arbeit mit unserer Zielgruppe auf diesem Niveau fortzusetzen. Ebenso bedanken wir uns beim Vorstand und Beirat des Fanprojekts für die Unterstützung und bei allen Netzwerkpartnern für die produktive Zusammenarbeit.“
im Bild v.l.n.r.: Kai Zimmermann (Fanprojekt), Steffen Zenner (Kultur- und Sozialbürgermeister sowie Fanprojekt- und Beiratsmitglied), Erik Exner (Projektleiter), Holger Nitze (Vorstandsvorsitzender Fanprojekt), Nicole Kittler (Fanprojekt)