Ronny Blaschke beschäftigt sich seit Jahren mit politischen Themen im Fußball.
In seinem neuen Buch „Machtspieler – Fußball in Propaganda, Krieg und Revolution“ beleuchtet er durch das Vergrößerungsglas „Fußball“ Homophobie in Russland, Separatismus in Spanien, Nationalismus auf dem Balkan oder die unterdrückte Zivilgesellschaft in der Türkei. Jenseits von Europa thematisiert der Autor Ultras in Ägypten, die Fußballexpansion in China oder die Religiosität in iranischen Stadien.
Vor dem Hintergrund seines neuesten Buches und basierend auf seiner jahrelangen Beschäftigung mit der gesellschaftlichen Relevanz von Fußball geht es Ronny Blaschke zurzeit aber auch um aktuelle Fragen. 2020 und 2021 wurde der Fußball weltweit und in Europa durch Covid-19 hart getroffen. Fast alle Ligen gingen in eine mehrmonatige Zwangspause. Und so offenbaren sich abseits der Anfälligkeit für politische Vereinnahmung zusätzlich die Schwächen einer durchkommerzialisierten Branche. Angesichts großer wirtschaftlicher Schwierigkeiten fordern nun Funktionäre, Spieler und Politiker einen Fußball mit Nachhaltigkeit.
Kann die Krise den hohen Spielergehältern und Ablösesummen tatsächlich ein Ende setzen? Wie könnte ein sozial verträglicher Profifußball aussehen, der nicht nur die Gesundheit, sondern auch den Klimaschutz und die breite Bildung seiner Talente ernst nimmt? Wie ist umzugehen mit Versuchen, den Fußball politisch zu instrumentalisieren?
Die Diskussion zu Blaschkes Buch gibt Raum für eine Debatte über Gesellschaftspolitik und Teilhabe im und durch Fußball – vor und nach Corona.